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Wettbewerb Grabeskirche St. Barbara in Duisburg-Rheinhausen

1. Preis

Bauherr | Auslober:

Katholische Kirchengemeinde St. Peter

Baudaten:

2014 - 2015

BGF:

ca. 800m2

Kostenrahmen:

ca. 300.000 Euro

Der vorhandene Kirchraum bestimmt das Konzept!

Mit der Maxime, die denkmalgeschützte Substanz mit ihren unterschiedlichen Aspekten so weit als möglich mit der neuen Funktion in Übereinstimmung zu bringen, legen wir den folgenden Entwurf vor.

Ein scheinbar regelloses Gräberfeld mit immer gleichen Urnenkammern definiert den Kirchraum, der Feierraum wird in der ehemaligen Altarfläche integriert und nutzt damit vorhandene Geometrien sowie raumschließende Bauteile weiter, ohne sie nennenswert verändern zu müssen.

Insgesamt 240 Urnenkammern, die übereinander bis zu zwei Urnenplätze beinhalten, definieren mit einer maximalen Gesamtzahl von 696 Urnenplätzen das Angebot an Begräbnisstätten. Die Grabstehlen mit einer Höhe von 90 cm werden in basaltfarbenem Sichtbeton mit fugenloser, sandrauher Schalung exakt auf das Maß der Bodenfliesen definiert, mit einer brünierten Stahlplatte abgeschlossen und jeweils an den Ort einer Fliese eingebaut. Die Platzierung der Grabstehlen erfolgt auf der Grundlage des vorhandenen Bodenrasters, in dieser Ordnung jedoch frei und individuell.

Der Feierraum wird in der ehemaligen Altarfläche platziert. An der Kante zwischen Kirchraum und Altarraum werden durchgängige Bankmöbel als Sitzflächen mit Rückenlehne vorgeschlagen. Der Ort der ewigen Ruhe kann sich an zentraler Stelle in der Achse des Daches im ehemaligen Chorraum befinden.

Die Beleuchtung des Kolumbariums soll über Lichtstehlen erfolgen, die einen wesentlichen Anteil des Lichtes an die Decke abgeben, die gereinigt eine zurückhaltende Lichtstimmung erzeugen kann. Die rötliche warmtonige Holzfarbe und die zurückhaltend eingesetzten Beleuchtungselemente stiften eine eigenständige Atmosphäre innerhalb des Kirchraumes.

Der nordöstliche, von der Kirche abgerückte Baukörper der Sakristei wird für die weiteren Funktionen moderat umgestaltet. Eine Aufweitung des belichteten Flurbereiches könnte für kleine Gruppen als Kaffee-Ort genutzt werden, eine kleine gepflasterte Fläche ermöglicht das Kaffee-Gespräch im Freien.

Die Sakramentskapelle kann für die Nutzung als Abschiedsraum bzw. Abschiedsräume mit geringem Umfang hergerichtet werden. Eine Trennwand als ergänzendes Bauteil verschafft die notwendige Trennung zum Kirchraum. Ein separater Zugang von Außen dient einer möglichen Erschließung außerhalb der Öffnungszeiten des Kirchraumes. Eine mobile Trennwand kann den Abschiedsraum bedarfsweise in zwei gesonderte Einheiten teilen.

Die hochbauliche Ergänzung auf dem nord-östlichen Grundstücksteil schlagen wir als zwei- und  drei-geschossige Wohnbebauung. Die städtebaulich relevante Markierung der Straßenkreuzung sowie die Abgrenzung zum freistehenden Kirchen-Körper bilden die wesentlichen Entwurfskriterien.


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