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Wettbewerb Neuerrichtung Besucherzentrum und Gastronomie am Kaiser-Wilhelm-Denkmal Porta Westfalica

Anerkennung

Bauherr | Auslober:

WL Vermögensverwaltungs-gesellschaft / Stadt Porta Westfalica

Baudaten:

2013/2014

BGF:

2400 qm

Kosten:

ca. 2.400.000 Euro

Wir wollen an dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal möglichst wenig verändern.
Wir wollen den fantastischen Blick in die Landschaft für die Gastronomie nutzen.

Das Denkmal ist bis auf die Zerstörung durch den II. Weltkrieg unverändert geblieben. Es ist in seiner Größe und Maßstäblichkeit, auch oder gerade bei der Terrasse, ein Dokument seiner Zeit. Man mag zu dem politischen und gesellschaftlichen Intentionen der Erbauer stehen wie man will — als das historisches Dokument der Kaiserzeit ist und sollte es so sein, wie es ist.

Wir wollen die Erfahrbarkeit des Denkmals nicht verändern, sondern die notwendigen Eingriffe auf ein minimales Maß beschränken.
Der weite, schöne Blick vom Wittekindberg in die umgebende Landschaft ist eine weitere Qualität des Ortes. Es ist naheliegend, diesen Blick maximal für die Gastronomie zu nutzen.
Wir schlagen vor, die Gastronomie und das Besucherzentrum unter der Terrasse im Bereich der wieder herzustellenden Stützmauer zu erstellen. Die historische Bausubstanz und ihre Wirkung sind somit von der Baumaßnahme nicht betroffen. Die Terrasse bleibt bis auf zwei niedrige Aufzugs- bzw. Erschließungskörper und der großzügigen Treppe zur Sockelebene unverändert. Der öffentliche Zugang zu dem Besucherzentrum und der Gastronomie liegt auf der Sichtachse des Erschließungsweges und ist über den Aufzugsturm gleichsam markiert. Ein weiterer Erschließungskörper liegt im nördlichen, weniger prominenten Teil der Aussichtsterrasse und dient der Ver- und Entsorgung des Küchenbereichs sowie der Sicherung des zweiten Rettungsweges.

Besucherzentrum und Gastronomie liegen wie ein Weg entlang der arkadenförmigen Böschungswand, der Substruktion der Terrasse, und bieten somit eine besondere Wahrnehmung, eine eigene Erlebbarkeit des Blickes in die Landschaft. Gegenüber der freien und ungerichteten Visur auf der Terrasse, rahmen die wieder aufgenommenen Bögen der Schildwand den Blick wie in einer Bildergalerie, im Salon.

Sollte eine Außenwirtschaft im Bereich der Terrasse gewünscht werden, schlagen wir eine mobile Theke und Möblierung im Bereich des nördlichen Aufzugs vor, die in den Sommermonaten dort aufgestellt, sonst aber eingelagert werden können.
Material und Farbigkeit der neuen Bauteile nehmen den Bestand auf, jedoch in einer transformierten, minimalisierten und vereinfachten Form mit kubischer Figur und ebenen Flächen.
Das Haus für den Kiosk nimmt die Haptik, Struktur und Festigkeit des Felsenmaterials auf. Es markiert den Anfang des Weges, der Erlebnisstrecke vom Parkplatz zum Denkmal, für Wanderer den letzten Teil des Aufstiegs.
Entlang des Weges können Informations- und Leitelemente aufgestellt werden, die ebenfalls aus dem Kanon der Gestaltung der Gebäude abgeleitet werden.
Die Gebäude sollen in massiver Bauweise unter Verwendung regionaler Materialien erstellt werden. Die Gebäudetechnik wird durch den Einsatz sinnvoller Steuerungssysteme auf ein Minimum reduziert.
Durch die kompakte Bauweise ist eine wirtschaftliche Erstellung und Unterhaltung der Gebäude gewährleistet.


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