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Wettbewerb Ergänzender Museumsbau P.A. Böckstiegel

2. Preis

Bauherr | Auslober:

Peter-August-Böckstiegel-Stiftung

Baudaten:

2014

BGF:

ca. 743 m2

Die Kunst von Peter-August Böckstiegel ist eng verknüpft mit der westfälischen Landschaft. Der besondere Reiz des Böckstiegel-Hauses liegt nicht nur in der bemerkenswerten Situation, dass das Wohnhaus des Künstlers fast ungestört erhalten geblieben ist und somit einen einzigartigen Einblick in sein Leben geben kann, sondern auch in der das Gebäude umgebende Landschaft, die als Thema in seiner Kunst immer wieder auftaucht. Einem Museum über Böckstiegel einen Ort zu geben heißt demnach nicht nur, den Kontext zu dem Wohnhaus zu suchen, sondern auch die Landschaft mit einzubeziehen. Im Besonderen gilt dieses für die Streuobstwiese, an dessen Ende das Wohnhaus liegt.

Der Museumsbau fokussiert sich nicht nur auf das Böckstiegel-Haus, sondern thematisiert die Beziehung zwischen Landschaft/Streuobstwiese und Wohnhaus. Er liegt von der Stadt Werther kommend direkt zu Beginn des Grundstücks. Seine abstrakte Erscheinungsform mit der geschwärzten Holzverschalung (beflammt und geölt), nah an der Straße auf der Wiese gelegen, ist unverkennbar als ein besonderes Gebäude zu erkennen, das einen besonderen Inhalt beherbergt. Zur Straße eher geschlossen und nur mit „Neugierlöchern“ versehen öffnet sich der Blick nach dem Eintreten durch großzügige Öffnungen auf die Wiese und bietet einen wunderbaren Blich auf das Wohnhaus Böckstiegels.

Der Eingangsbereich ist offen gehalten und beherbergt Kasse, Cafe und Shop ohne Abtrennung. Dem Bereich zur Wiese vorgelagert ist eine bekieste Terrassenfläche, die eine gastronomische Bestuhlung im Außenbereich und mit Blick auf die Wiese und das Wohnhaus bietet. Die Benutzung des Cafes wäre auch ohne Besuch der Museumsräume möglich.

Ein bekiester Pfad führt von dem Museum über die Streuobstwiese zu dem Wohnhaus – ähnlich den Wegen auf der Museumsinsel Hombroich. Für stark gehbehinderte Besucher und zu Anlieferungszwecken am Böckstiegel-Haus kann der bestehende asphaltierte Weg weiterhin genutzt werden.

Der Ausstellungsbereich des Museums ist ein geschlossener Raum mit starken, massiven Wänden. Nur an einer Ecke mit der Blickbeziehung zu dem Wohnhaus gibt es die Möglichkeit eines Außenraumbezugs. Dieses Fenster wie auch die Zugänge im Gebäude werden außerhalb der Öffnungszeiten geschlossen. Die  Ausstellungsobjekte sind somit in einer konservatorisch optimalen Umgebung, gut geschützt vor klimatischen Einflüssen oder vor unerwünschtem Zugang. Die gefaltete Dachlandschaft bietet unterschiedliche Raumhöhen für eine differenzier angeordnete Ausstellung. Eine mobile Unterteilung des Raumes durch Trennwände ist nach Anforderung des Ausstellungskonzeptes denkbar.

In gleicher Weise ausgebildet und somit geschützt ist der Bereich des Depots und der Werkstatt.

Wir schlagen vor, das Gebäude mit einer Hüllflächentemperierung zu versehen, betrieben über eine Erdwärmepumpe. Der große Flachdachbereich bietet ausreichend Platz für eine Photovoltaik-Anlage.

Wir empfehlen zudem, den Parkplatz auf das dem Museum gegenüberliegende Ackergrundstück in Form einer Schotterrasenanlage zu verlegen.


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