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Wettbewerb Sanierung Rathaus in Schöppingen

3. Preis

Auslober:

Gemeinde Schöppingen

Aus dem Erläuterungsbericht

Das alte Rathaus war und ist ein selbstbewusstes Gebäude. Es steht passend zum Ort mit einer ausdrucksstarken Fassade frei im Stadtraum. Das jetzige Rathaus steht auch frei im Stadtraum und es hat ebenfalls eine selbstbewusste Fassadengestaltung. Diese ist allerdings ein Kind ihrer Zeit, bei der weniger der Bezug zum Ort und zur Region wichtig war, sondern das Aufnehmen der damals geltenden Gestaltungsmoden, die sich eher an einer internationalen Architektursprache orientierten. Und damit ist das jetzige Rathausgebäude ein Fremdkörper in dem sonst doch eher regional und lokal geprägten Umfeld.

Wir wünschen uns ein Gebäude, das auch ein Kind unserer heutigen Zeit ist, dabei aber einen klaren Bezug zu dem Ort sucht an dem es steht. Wir empfehlen daher, die bestehende Fassade abzubauen und sie mit einer geschlämmten Ziegelfassade neu zu errichten. Dabei wird die jetzige Bandfensterstruktur zu Gunsten einer Lochfassade aufgegeben, die eine gute Belichtung der Räume gewährleistet, aber dabei hilft den sommerlichen Wärmeeintrag zu verringern.

Durchgehende Bänder aus eingefärbtem Beton bieten eine Reminiszenz an die alte Gestaltung und gliedern die Fassade. Durch die Schlämmung der hellgelben Ziegelflächen wird die Wirkung der Fugen aufgehoben und ein gleichmäßiges, homogen wirkendes Erscheinungsbild erzeugt. Materialität und Farbigkeit der Schlämmung, Ziegel und eingefärbten Betonelemente zielen auf die Farbigkeit der historischen Fassaden aus Baumberger Sandstein hin, wobei die Betonelemente leicht grau abgesetzt sein sollen.

Die Gebäude- sowie Fassadensanierung kann in zwei Bauabschnitten entsprechend der bauzeitlichen Bauabschnitte umgesetzt werden.

Im Erdgeschoss bilden Bürgerbüro und Foyer eine zusammenhängende, offene, helle Eingangszone. Die Arbeitsplätze des Bürgerbüros sind als Möbel, die frei im Raum aufgestellt sind, organisiert. Der Bereich des Bürgerbüros kann über eine flexible, mattierte Glaswand außerhalb der Öffnungszeiten geschlossen werden, um eine unabhängige Nutzung des Foyers zu erlauben.

An dem Foyer liegen die Gemeindekasse, das Ordnungsamt und die Nebenräume. Die übrigen Räume im Erdgeschoss und den anderen Geschossen bleiben, bis auf die Veränderungen in den ehemaligen Sanitärbereichen, im Wesentlichen unverändert.

Der neue Sanitärbereich ist an das bestehende Treppenhaus angefügt und betont die Haupterschließungsachse des Gebäudes. Das Treppenhaus kann bis auf wenige Eingriffe (geänderter Ausgang zum Parkplatz hin, neue Belichtung über das Oberlicht im Dachbereich) unverändert bleiben.

Das Foyer kann wunderbar für Ausstellungen mit genutzt werden. Wir stellen uns zudem vor, dass sowohl die kurze als auch die lange Mauer an der Rampe und der Treppenanlage des Haupteingangs als Podeste für Ausstellungsobjekte aus dem Künstlerdorf genutzt werden können.


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