Pfarrheim St. Felizitas, Lüdinghausen

Neubau, Erweiterung & Umbau

Man kann Gebäude akzeptieren, auch wenn man sie nicht mag. Und man kann mit ihnen arbeiten.

Das Gebäude des Pfarrheims entsprach weder bei seiner Entstehung noch heute unseren Vorstellungen von Architektur. Aber es hatte inzwischen seine eigene Geschichte geschrieben und seine eigene Identität bekommen. Die Gemeinde wollte es ursprünglich abreißen, da es innen zu dunkel und zu eng empfunden wurde und der Saal unzweckmäßig war. Unsere Untersuchungen ergaben, dass das Gebäude ohne größere Eingriffe sehr wohl dem Nutzungsprofil entsprechen konnte und lediglich der Saal ergänzt werden musste. Unser Konzept war daher, nur dort einzugreifen, wo es notwendig war, und nur durch einen Anbau zu ergänzen. Diese Vorgehensweise schont der Geldbeutel der Kirchengemeinde. Ebenso schont sie die Umwelt, da bereits verbaute Ressourcen weiter genutzt werden, wenig Müll entsteht und der Verbrauch neuer Ressourcen für Neubauanteile reduziert wird.

Wir haben das Foyer zum Garten geöffnet und erweitert und den fehlenden Saal in Form eines elliptischen Gartenpavillons zugefügt. Nach Süden orientiert, bietet er einen wunderbaren Rundumblick in den Garten und zur Stever sowie dem gegenüberliegenden Parkgelände mit der historischen Musikschule. Runde Stahlstützen tragen die massive Holzdeckenplatte, die weit über den gläsernen Saal zu allen Seiten auskragt. Das Innere des Saals wird durch das Material Holz bestimmt, ergänzt durch passende Möbel und Vorhänge.

Die Eingriffe in den Bestand sind sehr reduziert, aber mit maximaler Wirkung. Das ehemals dunkle, enge Foyer wurde von Einbauten befreit, hell gestrichen und mit zusätzlichen Fenstern versehen, der vormals enge Eingangsbereich verglast. Entstanden ist eine großzügige, helle Halle.

Von besonderer Bedeutung war die Umgestaltung des ehemaligen Vorgartens des Pfarrhauses zu einem öffentlich benutzbaren Platz, die der Pfarrer angeregt und möglich gemacht hatte.