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Tempel der Ruhe, Schloss Bodelschwingh, Dortmund

Bauherr:

Fam. zu Knyphausen

Baudaten:

Feb. 20 – Jan 21

Kosten:

250.000 Euro

Fotos: Michael Holtkötter

Link zum Artikel:
Der Tempel der Ruhe
– ein klassizistisches Kleinod im Bodelschwingher Wald –
Denkmal des Monats April 2021

Der zur Schlossanlage Bodelschwingh gehörende Ort der Grablege der Familie im Bodelschwingher Wald ist als Rundtempel über der Gruft, als Monopteros ausgebildet und weist zum Projektbeginn Anfang 2019 ein diverses Schadensbild auf.

Der Steinbau aus Säulen, Architrav und Gesims ist in Teilen stark verwittert. Die von Verschwärzung gezeichnete Steinoberfläche des Baumberger Kalksandsteins zeigt deutliche Verluste durch lokale Abplatzungen, Abkreidungen und Schalenbildung. Unregelmäßige Setzungen im Bereich der Säulen führten zu einer Schieflage der Gesamtanlage und bedingt Nachbesserungsbedarf an den Auflagern der Architrave.
Der Bodenbelag in der Fläche sowie die Treppenstufen in Naturstein sind von erhebliche Setzungs- und Verwitterungsschäden geprägt. In einer vorangegangenen behelfsmäßigen Sanierung wurden fehlende Steine mit Mörtel nachmodelliert und das historische Verlegemuster des Bodenbelags stark verändert.
Die Holzbekleidung einschl. der Illusionsmalerei, welche zur Erzielung eines steileren Kuppeleffektes mit einer perspektivisch verzerrten Kassettendecke bemalt wurde, ist noch fragmentarisch vorhanden. Die verbliebenen Farbschichten sind zudem stark abgemagert und besitzen eine unzureichende Adhäsion auf dem Holzuntergrund.
Die Schieferdeckung des Daches weist einzelne Schäden auf, insbesondere im geometrischen Übergang von flachem Hochpunkt zu steileren Flächen fehlt die notwendige Abdichtung unter den Schindeln. Eine unzureichende Höhenüberdeckung und zahlreiche Freinägel führten zu lokalen Feuchtigkeitseinträgen.
Der Zugang zur Gruft und die anschließende Türöffnung weisen erhebliche konstruktive Mängel auf, die Statik des Unterbaues ist in Mitleidenschaft gezogen.

Die Analyse und bewertende Zusammenstellung durch unser Büro wurde fachübergreifend mit (Statiker, Holzschutzsachverständigem und Restauratoren) sowie in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund, Herrn Holtkötter sowie dem Landesamt für Denkmalpflege in Westfalen, Herrn Dr. Heuter, erarbeitet.

Foto: Michael Holtkötter


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