Vortragsveranstaltung am 08.05.2025
Scharoun-Gesellschaft Lünen e. V.
Projektskizze
„Neue Schulen braucht das Land“, unter diesem Titel verfasst die renommierte Architekturredakteurin Laura Weißmüller im September 2024 eine kritische Reflektion des (Schul)-Baugeschehens in Deutschland und eröffnet:
„Deutschland hat sich zum echten Schulbaumeister entwickelt,
doch die Architektur ist oft von erschreckender Einfallslosigkeit.“
Dieser Umstand lässt sich bereits seit einigen Jahren beobachten. Das Baugeschehen insgesamt, im überwiegenden Maß auch das der Öffentlichen Hand wird zunehmend von überformalisierten Prozessen, einer Flut von sich zum Teil widersprechenden Vorschriften und selten von Innovationsgeist und Kreativität bestimmt. Der Schulbau - nicht selten trotz regelmäßiger Fortschreibung von Schulentwicklungsplänen spät bis zu spät projektiert - stellt dann zusätzlich unter dem belastenden Aspekt von unnötig verengten Zeitläufen und teilweise veralteten Kostenprognosen - ergo allein bereits aus dem Verstreichen von Zeit von zu knappen verfügbaren Budgets - hier bedauerlicherweise keine Ausnahme dar.
Eine Ausnahme, die insbesondere für den Standort- und Wirtschaftsfaktor „Bildung“ eine Investition in die Zukunft unbedingt nötig hätte, wäre somit nicht nur wünschenswert, sondern dringend geboten.
Die Scharoun-Gesellschaft Lünen (SGL), im wesentlichen von Fachleuten mit pädagogischem oder architektonischem Hintergrund und entsprechender Expertise getragen, diskutiert diese Feststellung regelmäßig. Bereits im Jahr 2021 hat die SGL den „Scharoun-Preis Lünen“ ausgelobt. Mit diesem Preis sollten gute Schulbauten im Stadtgebiet Lünen ausgezeichnet werden, ganz im Geist der im Gebäude der Geschwister-Scholl-Gesamtschule von Hans Scharoun realisierten herausragenden pädagogischen Architektur.
Für das Jahr 2025 hat sich die Scharoun-Gesellschaft als neues Ziel gesteckt, ein nachhaltig wirkendes Format für die Belebung der Diskussion um die (Schul)-Baukultur in Lünen zu platzieren.
Ebenso im Geist der Baugeschichte der Lüner Scharoun-Schule, deren Konzept ganz wesentlich durch die engste Abstimmung zwischen dem Pädagogen und Schulleiter Bruno Wiesloch und dem Architekten Hans Scharoun begründet ist, sollen in der projektierten Vortragsveranstaltung Beiträge von Pädagogen und Architekten zu sehen, zu hören und zu diskutieren sein.
Die Aula der Scharoun-Schule ist selbstverständlich der geeignete Ort für die Veranstaltung, deren Eintragung als Fortbildungsveranstaltung der Architektenkammer NRW derzeit läuft.
Prof. G. Schulz (G. Schulz : Architektur, Köln), Architekt BDA Heiner Farwick (Farwick & Grote Partner, Ahaus) sowie Prof. O. Spital-Frenking (Spital-Frenking + Schwarz, Architekten Stadtplaner BDA, Lüdinghausen /Dortmund) werden für die baufachliche Sicht referieren.
Für die pädagogische Perspektive wird der ehemalige Schulleiter der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, Heinrich Behrens, aus seiner Erfahrung und aus seinen Veröffentlichungen zum Raum als dritten Pädagogen referieren und die Architektur als eine der Gelingensbedingungen erfolgreichen Lernens darstellen.
Wir beabsichtigen die Veranstaltung in Kooperation mit dem Förderverein für Kunst und Kultur Lünen e. V durchzuführen.
Für den Vorstand
M. Schwarz | C. Gröne
28.02.2025