Münsterstraße, Lüdinghausen
2. Preis |
|
Auslober: |
Stadt Lüdinghausen |
Die Stadt Lüdinghausen möchte das 'Eingangstor' zur Innenstadt markant gestalten lassen. Auf dem Eckgrundstück Münsterstraße/Konrad-Adenauer-Straße soll eine qualitativ hochwertige Architektur - verbunden mit einem sinnvollen Nutzungsmix- entstehen.
Was wir mit unserem Entwurf vorschlagen, ist ein Zeichen für Lüdinghausen – stadträumlich, ökologisch, sozial.
Zwei klare Baukörper gliedern den Raum. Ein Solitär markiert den Abschluss und den Auftakt der Innenstadt und zeichnet mit seinen zwei Satteldächer eine für Lüdinghausen typische Silhouette in Richtung „Sendener Straße“. Eine Zeile bildet den Rücken für den Solitär und vermittelt sowohl zur flächigen Gewerbehalle der Händlerkette „JYSK“ als auch zur Punktbebauung der Münsterstraße. Beide Körper werden über eine Glasfuge von der ruhigen Münsterstraße aus erschlossen.
Die Baukörper umfassen insgesamt 26 Wohnungen und eine Gewerbeeinheit. Geplant ist ein Anteil von 100 % gefördertem Wohnraum. Alle Einheiten sind barrierefrei, 10 Wohnungen sind uneingeschränkt barrierefrei, also rollstuhlgerecht. Das Wohnungsangebot richtet sich an Sozialhilfeempfänger, alleinerziehende Elternteile mit 1-2 Kinder, Senioren mit Wohnberechtigung (geringe Rentenbezüge), alleinstehende Menschen, die Begleitung und Hilfestellung im Alltag benötigen.
Für das prominent liegende Erdgeschoss des Solitärs wird ein öffentliches Gewerbe mit maximal möglichen Lüdinghausen Bezug vorgesehen – ein Aushängeschild für die Stadt. So wäre z.B. ein Einzelhandel mit Produkten von regionalen Herstellern (z.B. regionale Mosterei) vorstellbar.
Unter dem Komplex befindet sich eine Tiefgarage, die alle notwendigen Stellplätze für Fahrräder und PKWs umfasst.
Baumaterialien, Konstruktion und Grundrisskonzeption sind nach den Prinzipien des Qualitätssiegels für nachhaltige Gebäude (QNG) geplant. Eine Zertifizierung durch den Verein „Nachhaltiger Wohnungsbau“ sowie der energetische Standard KfW 40 werden angestrebt.
Die Konstruktion besteht aus einer, von der DGNB zertifizierten, Holz-Hybridbauweise mit Vormauerschale der Firma Brünninghoff. Alle verbauten Materialen werden auf den Impact im Lebenszyklus geprüft – die graue Energie wird möglichst geringgehalten und die Recyclierbarkeit sichergestellt.
Die Strom- und Wärmeversorgung wird über eine Solaranlage auf dem Dach der Zeile in Kombination mit einer Erdwärmepumpe mit Wärmerückgewinnung gedeckt. So wird der Komplex weitestgehend autark betrieben werden können.
Durch die Organisation der Wohnungen kann auf eine energie- und wartungsintensive Lüftungsanalage verzichtet werden. Alle Wohnungen können entweder über eine Loggia oder einen Laubengang quergelüftet werden.