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St. Marien-Grundschule, Telgte

Anerkennung

Auslober:

Stadt Telgte

Erweiterung & Umbau

Aufgabe des Wettbewerbs war die Erstellung eines Gebäudeentwurfs für die Erweiterung der Marienschule und den Umbau sowie die Sanierung des bestehenden denkmalgeschützten Schulgebäudes in Telgte.


„Der goldene Ball rollt aus der „Mitte“ in das Foyer und anschließend kommt – plitschplatsch – ein Frosch die Treppe aus dem Obergeschoss herunter...“
....im multifunktionalen Foyer-Aula-Aktivitäten-Raum erfolgt der erlösende Kuss unverzüglich!
(Zitat aus Der Froschkönig / Brüderchen & Schwesterchen + (Re-)Use & Reduce)

Das Jahrgangsstufenhaus:
Das multifunktionale Foyer liegt in der Mitte zwischen zwei Geschwisterbauten und bildet damit über alle 4 Jahrgänge und beide Geschosse das Zentrum des (Neu)-Baus. Die helle und großzügige Halle verbindet unmittelbar mit dem Schulhof, organisiert nahezu übergangslos die diversen Aktivitäten des Schulalltages, des Schuljahres über alle Jahreszeiten. Innen und außen in direktem Kontakt!
Die internen Verbindungen aller 4 Jahrgänge können geschossweise einfach organisiert werden, jeweils zwei Jahrgänge können über die Mittelachse zueinander geschaltet oder separat organisiert werden.
Die funktional und architektonisch gute Qualität des Bestandsgebäudes nehmen wir auf und folgen diesem Vorbild – zwar nicht Eins-zu-Eins mit einem Zwilling – jedoch mit einem Geschwisterbau. Defizite im Raumprogramm und im Pädagogischen Programm werden durch Ergänzungen zwischen den Geschwisterbauten ausgeglichen, moderate Umbauten im Bestand optimieren dessen Nutzbarkeit.

Der Bestand wird mit seiner Substanz und seiner bereits gebundenen Energie wieder- oder besser weitergenutzt. Darüber hinaus kann er während weiter Teile der Baumaßnahmen genutzt werden. Die Interimslösungen können auf ein Minimum reduziert werden.

Die abweichende Konstruktion bei geschwisterlich ähnlichem Bild nach Außen ermöglicht die energetische Optimierung der Hüllflächen und in Kombination mit einer im DG des neuen Bauteils aufzustellenden Lüftungsanlage eine zukunftsweisende energetische Bilanz des Jahrgangsstufenhauses insgesamt.

Die Position der neuen Bauteile ergibt sich einerseits räumlich im Ensemble, berücksichtigt im Weiteren die Möglichkeiten der Medienführung über den bestehenden Bodenkanal/Kriechkeller zwischen dem älteren denkmalgeschützten Bestand und dem neuen Jahrgangsstufenhaus.

Klinker mit moderat abweichender Farbe sowie eine neue Fenstergliederung und -rahmung – ein Antlitz zum Schulhof – weisen zumindest auf den zweiten Blick auf das Neue am Platze hin.

Das Ganztageshaus:
Der Bestand bleibt so weit wie möglich erhalten, kleinere Raumkorrekturen beschränken sich auf Umgestaltungen im Innenraum, das Herzstück von Eingangshalle, Brunnen und Blickverbindungen zum Schulhof bleiben unverändert, ungestört.

Der Raumbedarf für Essen und Küche wird durch einen leichten Pavillon auf der Ostseite mit der Kulisse der benachbarten Pättken und Gärten eingelöst, die „gläserne Fuge“ im Dach lässt die derzeitige Außenwand weiter unter natürlichem Licht, das Spiel von Innen und Außen schreibt behutsam das Denkmal fort. Kleinere Eingriffe in den Grundriss, ermöglichen sparsame Baumaßnahmen sowie verschieden interpretierbare geschützte Bereiche auf der großen Gesamtfläche. Eine Vielfalt kindgerechter Speiseräume vielfältig miteinander verbunden.

Die gestalterische klare Formung als Addition trägt sich weiter in den Bauprozess. Eine fast autarke Baustelle neben dem weiter nutzbaren Haus ermöglicht die weitere Nutzung der Flächen und – sofern erwünscht – sogar eine schrittweise Ausbauoption: Anbauen erst, wenn die Zahl der Kinder mit Essensbedarf wirklich die Grenzen der bisherigen Räume sprengen sollte.


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